Vom Fixpreis zur Flexibilität – Warum die goldenen Zeiten der PV-Einspeisung vorbei sind

Strom aus Photovoltaik war noch nie so günstig – aber selten so wenig wert. Was einst als verlässliches Geschäftsmodell mit garantierten Einspeisetarifen und Rücklaufzähler begann, ist heute ein Spiel mit der Börse. Wer heute noch von Einspeisevergütung lebt, lebt gefährlich. Die Zukunft gehört nicht mehr der reinen Erzeugung, sondern dem intelligenten Verbrauch.


Was du in diesem Beitrag lernst …

  • Warum PV-Strom heute zwar günstig, aber oft kaum noch etwas wert ist

  • Welche Risiken mit der klassischen Einspeisung verbunden sind

  • Wie du durch intelligente Nutzung und flexible Lasten wirtschaftlich bleibst

  • Warum in diesem Zusammenhang Bitcoin-Mining in Kombination mit Wärme und Speicher eine Schlüsselrolle spielt


Was ist dein Solarstrom wirklich wert?

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Wir haben die Strombörsenpreise für die ersten sechs Monate des Jahres 2025 analysiert und mit einem realistischen Erzeugungsprofil einer PV-Anlage kombiniert. Das Ergebnis: ein mengen- und zeitgewichteter Durchschnittswert, der zeigt, was der eingespeiste Solarstrom tatsächlich wert ist – Stunde für Stunde.

Monat Ø Erlös [€/kWh]
Januar0,1365 €
Februar0,1304 €
März0,0721 €
April0,0344 €
Mai0,0197 €
Juni0,0140 €

Preisdaten abgerufen von https://www.awattar.at/services/api
Erzeugerprofil von einer Ost-Süd-PV-Anlage mit Standort Oberkärnten.

Was im Januar noch nach solider Wirtschaftlichkeit aussieht, schrumpft im Mai und Juni auf symbolische Werte zusammen. In vielen Mittagsstunden lagen die Preise unter 2,5 Cent pro Kilowattstunde – in nicht wenigen sogar im negativen Bereich. Wer dann einspeist, zahlt dafür. Nicht selten buchstäblich.

Die Erzeugungskurve wird zur Preisfalle

Das Problem ist dabei nicht nur der Preis, sondern auch die Struktur der Einspeisung. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik folgt einer natürlichen Glockenkurve: Am Vormittag langsam ansteigend, mit einem Hoch zur Mittagszeit und einem langsamen Abflachen am Nachmittag. Diese Kurve war lange ein relativ stabiler Faktor im Tagesgang des Strommarkts. Doch mit dem wachsenden Zubau von PV-Anlagen, insbesondere in Ost/West-Ausrichtung, dehnt sich diese Kurve zeitlich weiter aus.

 

Ost/West-Anlagen erzeugen morgens früher und abends länger Strom als klassische Südanlagen. Das glättet zwar die Erzeugung über den Tag, führt aber gleichzeitig dazu, dass über einen längeren Zeitraum Einspeisung erfolgt – und damit auch Druck auf die Preise entsteht. Heute sind viele dieser Ost/West-Systeme noch wirtschaftlich, vor allem bei Eigenverbrauchslösungen oder im Zusammenspiel mit aktuellen Marktpreisen. Ob das bei weiterem Zubau so bleibt, ist fraglich.

Was tun mit Strom, der nichts mehr wert ist?

Wenn sich also die Erzeugungskurve immer weiter ausdehnt und die Preise gleichzeitig in den Keller rutschen, stellt sich die Frage: Was tun mit Strom, der keinen Marktwert mehr hat? Oder schlimmer: Was tun mit Strom, der Geld kostet, wenn man ihn einspeist?

Die logischsten Schritte sind bekannt:

  1. Abriegeln auf Wechselrichterebene. Das ist kostenlos, in der Regel softwareseitig lösbar und schützt das System vor wirtschaftlichen Fehlentscheidungen.

  2. Warmwasseraufbereitung mit Heizstab. Einfach, günstig, flexibel. Wer tagsüber überschüssigen Strom direkt in Warmwasser umwandelt, hat am Abend weniger Heizbedarf – und eine sofortige Entlastung im Netz.

  3. Speicher. Wer speichert, verschiebt. Und wer verschiebt, gewinnt – zumindest in einem Markt, der sich über Tagesrandstunden definiert.

Der nächste Schritt: Strom in Rechenleistung verwandeln

Wenn du den Text hier liest, dann hast du sehr wahrscheinlich bereits all diese Optionen ausgeschöpft und bist so auf diesen Blog gestoßen…

Hast du schon mal von Bitcoin-Minern gehört? Sie lassen sich sekundenschnell zu- und abschalten, folgen dem Preis wie ein Sensor der Nachfrage. Und sie bieten etwas, was kaum ein klassischer Verbraucher kann: skalierbare Aufnahme von Stromüberschüssen und das beinahe mit jeder Leistung.

Wenn der Markt keine Vergütung bietet, dann wird der Strom vor Ort in Rechenleistung verwandelt. Wenn die Strompreise steigen, wird abgeschaltet. Und wenn die Sonne scheint und keiner kauft – dann werden Bitcoin geschürft.

Das ist keine Spielerei, sondern Teil einer neuen Laststrategie, die nicht mehr auf maximale Einspeisung, sondern auf optimale Verwertung abzielt.


Jetzt kostenloses Beratungsgespräch buchen

Du willst wissen, wie du deinen Solarstrom wirtschaftlich nutzen kannst – auch wenn die Einspeisevergütung kaum noch etwas bringt?In einem kostenlosen Beratungsgespräch zeigen wir dir, wie du Speicher, Wärme und Mining zu einem starken Gesamtsystem kombinierst - individuell und unverbindlich.

👉 Jetzt Termin vereinbaren


Apropos verbrennen … wie heizt du eigentlich?

Während viele noch darüber diskutieren, wie viel Einspeisung noch sinnvoll ist, verpufft täglich wertvolle Energie – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer mit Strom rechnet, der muss auch mit Wärme rechnen.

Moderne Mining-Systeme erzeugen Temperaturen von bis zu 65 Grad Celsius – und das reicht völlig aus, um in gut sanierten Gebäuden Raumwärme und Warmwasser bereitzustellen. Was früher als Abwärme galt, wird heute als nutzbare Energiequelle erkannt.

Das energetisch geschlossene System

In Kombination mit einem Batteriespeicher für die elektrische Flexibilität und einem gut dimensionierten Pufferspeicher für die thermische Kontinuität entsteht ein energetisch geschlossenes System. Überschüssige Energie wird nicht eingespeist, sondern zwischengespeichert – elektrisch, thermisch oder monetär in Form von Rechenleistung.

Diese Speicher machen den Unterschied. Denn sie ermöglichen die zeitversetzte Nutzung von Energie – dann, wenn sie gebraucht wird, nicht wenn sie gerade produziert wird. Und genau darin liegt der eigentliche Gewinn: In der Flexibilität, nicht in der Kilowattstunde.

Die Zukunft ist vernetzt, dezentral und reaktiv

Richtig spannend wird es, wenn dieses Prinzip in größere Strukturen eingebettet wird. Energiegemeinschaften, die lokal Strom tauschen. Dynamische Tarife, die den wahren Marktpreis abbilden. All das wird möglich, wenn man bereit ist, Strom nicht nur zu erzeugen, sondern ihn als dynamischen Rohstoff zu verstehen.

Und genau hier spielt Mining als flexible, wärmeliefernde Ausgleichslast seine größte Stärke aus. Es puffert das System gegen Überproduktion. Es füllt die Lücke zwischen Börse und Bedarf. Und es hilft, eine Infrastruktur zu stabilisieren, die auf das Gegenteil von Konstanz gebaut ist.

Fazit: Die neue Logik der Solarwirtschaft

Die Zeit der pauschalen Einspeisevergütungen ist vorbei. Was bleibt, ist ein Markt, der auf Reaktionsgeschwindigkeit, Intelligenz und Integration setzt. Wer heute noch blind ins Netz einspeist, verschenkt Potenzial.

Die Zukunft gehört dem lokalen Gleichgewicht aus Erzeugung, Speicherung, Nutzung und auch dem gelegentlichen Rechnen. Denn in einem Markt, in dem Strom in der Erzeugung fast kostenlos, aber im Verbrauch extrem schwankend bepreist wird, zählt nur eines: Flexibilität.

Wer die beherrscht, braucht keine Vergütung. Er hat ein Geschäftsmodell.

Weiter
Weiter

Unsere Plattformen im Überblick: Der HashLink - Intelligente Automatisierung, effizientes Energiemanagement